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Green Deal - ein Konjunkturprogramm für die Landwirtschaft

Die Klimadebatte beschäftigt auch die EU-Politik seit Langem.

Das Europäische Parlament rief kürzlich in einer Resolution einen symbolträchtigen aber gleichfalls Inhaltsleeren Klimanotstand aus, die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reiste an ihrem ersten offiziellen Arbeitstag zur diesjährigen UN-Klimakonferenz nach Madrid und beim letzten Ratsgipfel dieses Jahres stand das Thema Klima im Mittelpunkt.

Kurz zuvor wurde uns Abgeordneten das wohl größte Projekt der neuen EU-Kommission vorgestellt: der European Green Deal - oder, um es mit den Worten von der Leyens zu sagen: „Europas Mondlandungsmoment“.

Uns wurde eine ehrgeizige Wachstumsstrategie für Europa präsentiert, die den Kontinent bis spätestens 2050 klimaneutral machen soll - als erster Kontinent der Welt!

Liebe Leser und Leserinnen, das ist ambitioniert, das ist viel Arbeit, aber mal endlich keine Symbolpolitik. Der Ehrgeiz sollte die Landwirtschaft in doppeltem Sinne packen: Ihr kommt eine Schlüsselrolle zur Bewältigung des Übergangs zu. Eingebettet in einer "Farm to Fork" Strategie (die Kommission wird diese Strategie im Frühjahr 2020 vorlegen) wird die Landwirtschaft zur Bekämpfung des Klimawandels, zum Schutz der Umwelt und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt einen Lösungsansatz bieten können. Als einziger Bereich sind wir in der Lage, CO2 zu binden und können tiefgreifend zur Lösung des Problems beitragen. Deshalb - so ist meine Bewertung - kann der Green Deal ein Konjunkturprogramm für die europäische Landwirtschaft sein. Gleichzeitig ist die Debatte über den Einsatz von neuen Praktiken, wie zum Beispiel Smartfarming, die Genehmigungspraxis von Pflanzenschutzmittels oder auch neuen Züchtungstechniken eingeleitet.

Wir sind gespannt, wie weit wir gemeinsam kommen können.

Ihr Dr. Peter Jahr